Damals
Verhaltnissen und weitgehend von der Umwelt
abgeschnitten, warteten sie auf Hilfe. Eine Welle
der Solidaritat erfasste Europa. Über das nieder-
landische und das Schweizerische Rote Kreuz ge-
langte der Hilferuf zur noch nicht einjahrigen
Rettungsflugwacht. Bereits in dernachsten Nacht
brachte ein Spezialflugzeug der Swissair das
Luftrettungsteam ins Katastrophengebiet. Das
Team bestand aus den Piloten Sepp Bauer, Walter
Demuth und Oswald Matti sowie den Rettungs-
fallschirmspringern Guido Piedermann, Luzius
Dettli, Max Hunziker und Albert Müller. Mit
einem gemieteten Helikopter standen sie an der
Nordsee wahrend dreier Tage und Nachte unun-
terbrochen im Rettungseinsatz. Zusammen mit
anderen, meist militarischen Helikoptern retteten
sie Hunderte von verzweifelten Menschen aus der
Kalte ihrer ungeschützten und weitgehend zer-
störten Behausungen. Der Helikopter hatte seine
erste grosse Bewahrungsprobe als Rettungsmittel
bestanden.
Frühe, improvisierte Katastrophenhilfe
der Schweiz
Was die Schweizer Retter an menschlichem
Leid und an Schicksalsschlagen mitbekamen,
beeindruckte sie tief. In den betroffenen Nieder-
landen, vor allem aber auch in der Schweiz
fand die Leistung der Schweizer Retter hohe
Beachtung.
Die Aktion war nichts anderes als ein Vor-
laufer der heute als Schweizerisches Korps fur
Humanitare Hilfe (SKH) und als «Rettungskette
Schweiz» institutionalisierten solidarischen Hilfe
der Schweiz bei Katastrophen im Ausland. Noch
heute ist die Rega ein Glied der Rettungskette
Schweiz. Sie hat dabei vor allem die Aufgabe,
in einer ersten Phase nach der Katastrophe
Rettungshundeteams von Redog ins betroffene
Gebiet zu fliegen.
Walter Stiinzi
Zerstört: Hier standen geschlossene Hauserzeilen.
Erschütternd: Der alte Mann wird in letzter Minute aus seinem vom Einsturz bedrohten Haus gerettet.
Überflutungsgebiete
NIEDERLANDE
Bergen op Zoom
BELGIEN
Antwerpen
Middelburg